Wie der Lehrer Xaver Gruber versucht, den Schiffern zu helfen
Durch die vielen ertragreichen Jahre unter der Obhut des Erzbistums Salzburg sind die Salzachschiffer entsprechend stolz geworden, haben ihre Gemeinschaft gepflegt und auch strenge Regeln geschaffen. Ein alter Grundsatz besagt zum Beispiel, dass die Schiffer nicht schwimmen können dürfen: Nur so wird die Sicherheit von Schiff und Ware gleich wichtig wie die eigene Sicherheit.
Da ist Franz Xaver Gruber froh, dass er Lehrer geworden ist, ganz ohne Lebensgefahr ein Schippel Kinder unterrichtet und hin und wieder ein neues Lied für den Kirchenchor schreibt.
Der Kirchenchor hier in Oberndorf ist seine wichtigste Stütze bei der Messgestaltung. Als Mesner und Organist soll er ja dafür sorgen, dass die Messfeier musikalisch erbaulich ist. Nachdem aber die alte Orgel nicht mehr zur Gänze bespielbar ist und der löchrige Blasbalg die Luft eher auf seine Füße bläst als in die Orgelpfeifen, muss er immer öfter mit dem Kirchenchor einspringen.
Das gemeinsame Singen tut den Leuten gut, sie genießen die Musik und vergessen ihre Sorgen. Lehrer Gruber sucht deshalb besonders heitere Lieder aus, die die Stimmung heben. Die letzte Chorprobe hat sogar in einem fröhlichen Durcheinander geendet, weil in einem beschwingten Hirtenlied Namen vorgekommen sind, die auch in Oberndorf recht bekannt sind. Gerade jetzt üben sie das Weihnachtslied, in dem die Hirten, die bei ihren Schafen wachen, von den Engeln besucht werden. Die Hirten erfahren so von der Geburt des heiligen Kindes, dass sie alle erlösen wird.
Zufrieden und gestärkt verlassen die Sänger nach der Chorprobe die Nikolauskirche. So lange sie an die Geburt Jesu glauben können, werden sie die Hoffnung auf bessere Tage nicht aufgeben.
https://www.stillenacht.info/audio-podcast/13_Schifferhilfe_od2og.mp3